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Freitag, 28. Oktober 2022

Was Online-Tracking alles verraten kann

Was Online-Tracking alles verraten kann

Nicht nur die Werbewirtschaft nutzt Tracking-Verfahren, um die Online-Aktivitäten von Nutzenden nachzuverfolgen. Online-Tracking macht weitaus mehr möglich als personalisierte Online-Werbung: 

Online-Tracking

 
Einen genauen Blick auf die persönlichen Einstellungen.

 Ist Online-Tracking wirklich so schlimm?

Eine Trendstudie des BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) untersuchte die Akzeptanz für Werbung im Internet. Demnach sind sich drei Viertel der Befragten (71%) bewusst, dass Werbung ein unverzichtbares Finanzierungsmittel der digitalen Angebote im Internet ist. Gleichzeitig empfindet
mehr als die Hälfte der Befragten (58%) Werbung als grundsätzlich störend. Jeder zweite Internetnutzende (52%) gibt an, Cookies in den eigenen Browser-Einstellungen zu löschen, so eine
Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Doch so manchem erscheint die Sorge wegen Online-Tracking übertrieben. Immerhin ist dann die Online-Werbung, die angezeigt wird, passender zu den persönlichen Interessen und aktuellen Internetsuchen. Aber Internetwerbung ist nicht alles, wofür sich die Analysen der Online-Aktivitäten nutzen lassen. 


Persönliche Eigenschaften könnten transparent werden 


Tatsächlich geht es bei Online-Tracking um mehr als möglichst erfolgversprechende Online-Werbung. So zeigt der Datenschutzbericht „Risiken im Zusammenhang mit dem Tracking- und Targeting-Ökosystem im digitalen Werbemarkt“ der Internationalen Arbeitsgruppe zum Datenschutz in der Technologie weitere Risiken auf, die das Tracking im Internet mit sich bringen kann. Die Datenschützer berichten, dass sich das Tracking mittlerweile über digitale Werbung hinaus nutzen lässt, etwa um Meinungsbildungsprozesse zu manipulieren. Das ist möglich, weil Online-Tracking es erlaubt, eine Sammlung persönlicher Eigenschaften und Interessen zu einer Person anzulegen. Dies könnte nicht nur die Werbewirtschaft, sondern auch ein Interessenverband oder eine Partei für sich nutzen. Sammlungen persönlicher Eigenschaften kann man sich selbst ansehen: 

  • Google Ads Setting (Einstellungen für personalisierte Werbung) beispielsweise verrät Nutzenden mit Google-Konto, was bereits alles über die Person bekannt ist. 
  • Auch bei Facebook zum Beispiel kann man sich die „Ad Preferences“ (Interessenbasierte Online-Werbung verwalten) ansehen, um dann festzustellen, dass sogar die Nähe zu einer politischen Partei dort hinterlegt sein kann. 

Hohe Diskriminierungs- und Manipulationsrisiken 


Die Datenschützer warnen vor den häufig übersehenen Risiken durch OnlineTracking: Das vertiefte Wissen über einzelne Nutzerinnen und Nutzer, insbesondere über die emotionale Verfassung, könne genutzt werden, um persönliche Vorurteile und Schwächen zu identifizieren. Es erlaubt Dritten, diese auszunutzen, um individuelles Verhalten zu beeinflussen oder sogar zu kontrollieren. Der Datenschutzbericht nennt konkrete Beispiele: So beeinflusste Facebook im Jahr 2012 den Newsfeed von 1,9 Millionen seiner Nutzerinnen und Nutzer in den USA, um sie zum Wählen zu bewegen. Facebook behauptet, dass es den Anteil der Wählerinnen und Wähler innerhalb dieser Gruppe um drei Prozentpunkte erhöhen konnte. Die Datenschützer machen klar: Würden Facebook oder andere soziale Netzwerke eine solche Manipulation hypothetisch nur bei Nutzerinnen und Nutzern eines bestimmten politischen Spektrums anwenden, könnte das einen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang von Wahlen haben. Es gibt also sehr gute Gründe, sich über den Schutz vor heimlichem Online-Tracking genau zu informieren! Lesen Sie deshalb genau die Online-Hilfe zu Ihrem Browser, damit Sie alle verfügbaren Einstellungen kennen und einsetzen, die sich gegen ungewolltes Tracking richten

Benötigen Sie Hilfe? Kein Problem!

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